Kurz nach meinem „Unfall“ kamen auch schon die Sommerferien, die bereits durchgeplant waren. Ich war direkt in der ersten Woche mit Jakob zwei Tage im Allgäu, danach im Chiemgau unterwegs. Eigentlich hat alles geklappt, aber nach über einer Woche Härtetest im Bus sind mir dann doch ein paar Schwachstellen aufgefallen, die ich gerne beseitigt hätte😅
Das größte Problem: Der Boden! Ja, ich weiß… ich war am Anfang der Meinung, dass der so okay ist, also habe ich ihn erst einmal so gelassen, wie er war. Aber unterwegs habe ich dann schon gemerkt, dass der Boden eine der größten Schwachstellen des Autos ist, was die Innentemperatur betrifft. Also habe ich kurz nach Ende unseres Urlaubs alles aus dem Auto ausgebaut und den Boden freigelegt. Auch hier präsentierte sich mir ein bisschen „Pfusch am Bau“ – wie so fast alles an der Grundausstattung des Renaults, die ich vom Vorbesitzer so übernommen habe😉
In dem Zusammenhang habe ich mich auch dazu entschieden, dass die hinteren, stabilen Radkasten-Verkleidungen weichen müssen, die bislang eigentlich mein Bett getragen haben. Dass mich genau diese noch in den Wahnsinn getrieben haben, erzähle ich Dir gleich.
Die ausgebauten Bodenplatten waren aus 8 mm dicken OSB-Platten, die lediglich auf die ursprüngliche Bodenmatte des Trafic geschraubt wurden – dazu ging die Vordere auch noch unglücklich über die Einstiegsblechverkleidung, was mir nie so gefallen hat. Da, wo eigentlich die Sitze montiert waren, wurden einfache Holzleisten verschraubt, auf die dann die Platten geschraubt wurden. Was soll ich sagen: Das hat natürlich gemoddert ohne Ende. Die Matte war komplett schimmelig, an der einen oder anderen Ecke gab es auch Rost am Chassis. Also wirklich „alles raus“!



Der Boden war freigelegt. Jetzt mache ich mal noch schnell die Radkästen ab – weit gefehlt! Die waren nämlich wie mit Beton ans Metall geklebt. Ich hatte keine Chance, die Dinger abzubekommen. Um es kurz zu machen: Ich habe gesägt, ich habe mit Gewalt daran gezogen, ich habe mit einem Meißel versucht, das Holz vom Metall abzustemmen. Letztendlich hat die Aktion ungelogen 7 Stunden in Anspruch genommen, bis ich die großen Holzplatten abbekommen habe🙈


Am nächsten Tag musste ich dann noch die Klebereste entfernen, was auch nicht ganz so einfach war. Aber mit viel Geduld und einem Mix aus Messern und Rasierklingen ist mir auch das gelungen.
Im nächsten Schritt ging es dem Rost an den Kragen. Als nächstes konnte ich schon das Lattengerüst mit Sikaflex verkleben, auf dem später die Bodenplatten verschraubt werden. Ich habe mich hier wieder für OSB entschieden. Von meiner ehemaligen Sprecherkabine aus dem Tonstudio hatte ich noch vier Platten mit 18 mm Stärke im Keller, die eigentlich passen und stabil genug sein sollten.






Den freien Metallboden sowie die Radkästen habe ich dann mit 19 mm Armaflex gedämmt. Auch das hatte ich noch vom ersten Ausbau im Keller übrig, und es hat bis auf ein paar wenige Zentimeter perfekt gereicht. Dazu habe ich noch ein Plastikrohr mit 2,5 cm Durchmesser von vorne bis hinten eingelegt, durch das später das Kabel von der Powerstation (die diesmal nach hinten unters Bett verbaut wird) nach vorne gehen soll.


Da die originale Bodenmatte leider so unfassbar eklig (und dazu auch noch an mehreren Stellen gebrochen) war, habe ich mir eine Schablone aus Karton gebastelt. Das hat auch gefühlt ewig gedauert, sollte sich am Ende aber wirklich bewähren. Ich habe die fertige Schablone auf die OSB-Platten gelegt, den Umriss angezeichnet, und dann musste ich nur noch mit der Stichsäge die Konturen nachfahren. Die Platten haben perfekt gepasst, und ich musste nichts mehr korrigieren😅






Die zugeschnittenen OSB-Platten habe ich an den verklebten Latten festgeschraubt. Perfekt! Am Ende habe ich dann noch einen normalen PVC Boden verlegt und verklebt. Und schon war der neue Busboden fertig😉

Weiter geht es mit dem Filz – dazu aber noch ein kleiner neuer Beitrag in den kommenden Tagen.
Vielen Dank für Deine Zeit!
Dein
Andy🍀