#Tag 7 – Das Wetter wird schlecht, aber wir erleben den besten Tag der Woche🫶🏻
Wegen des norwegischen „Wolle Petry Verschnitts“ (ja, er hat irgendwann auch noch betrunken laut gesungen🙄) von gegenüber, kam ich tatsächlich erst nach Mitternacht zum Schlafen, trotzdem war ich um 6 Uhr wieder wach. Zu allem Überfluss macht der Supermarkt bzw. der Bäcker heute am Samstag erst um 9 Uhr auf. Ich möchte Paul schlafen lassen, also überlege ich, wie es weitergehen soll, und was wir noch machen.
Der Wetterbericht macht mir Sorgen: Es soll richtig schlecht werden, es gibt auch schwere Sturmwarnungen – und ein Ende ist nicht in Sicht! Die ganze kommende Woche soll so werden. Auch wenn ich den Trip mit jeder Sekunde genieße, glaube ich, dass wir trotzdem langsam die Heimreise antreten sollten.
Punkt 9 Uhr stehe ich beim Supermarkt und kaufe wieder Brötchen und ein paar Teilchen für den Nachmittag und bespreche mit Paul, was wir noch machen könnten. Ich habe gesehen, dass wir auf dem Rückweg am Jøssingfjord vorbeikommen. Dort stehen die zwei weltbekannten Holzhäuser „Helleren“, die ich unbedingt noch sehen möchte! Abends könnten wir vielleicht sogar noch einmal in Feda übernachten und dann am Sonntagmorgen mit der Fähre zurück nach Dänemark. Mal sehen…
Wir starten in Stavanger gegen 11 Uhr im strömenden Regen. Das Wetter macht es uns diesmal wirklich leicht „Tschüss“ zu sagen. Also fahren wir wieder die E39 in Richtung Kristiansand. Nach ca. 70 Kilometern lotst uns das Navigationssystem plötzlich auf eine Landstraße – die mir wirklich alles abfordert. Sagen wir es so: Es gibt gefühlt nur eine Spur und kaum Ausweichmöglichkeiten. Hoffentlich ist es nur ein kleines Stück!
Weit gefehlt! Die Strecke soll ca. 35 Kilometer so eng bleiben! Aber wir haben Glück: auf dem Weg zum Fjord und den Häusern begegnen uns insgesamt nur drei Autos und ein LKW. Alle lassen sich Zeit und wir weichen uns gegenseitig langsam aus und können die Fahrt fortsetzen.
Landschaftlich – trotz schlechtestem Wetter – sind wir uns einig: Das ist die schönste Gegend und Landschaft der ganzen bisherigen Reise!







Atemberaubende Berge, die durch den Regen und den grauen Himmel wie Grafitspitzen eines Bleistifts glänzen, herbstliche Farben bei den Gräsern und Sträuchern… und weit und breit keine Menschen und keine Autos! Großartig!
Wir ertappen uns tatsächlich dabei, dass wir gefühlt alle zwei Kilometer stehenbleiben und aussteigen! Die Luft ist kalt, feucht, aber unglaublich rein und frisch, und selbst der Regen stört uns nicht.
Bei Helleren angekommen, wandern wir zu den beiden Häusern, und auch hier sind wir komplett alleine und können uns alles in Ruhe ansehen. Beeindruckend! Wir laufen mehrfach um die Häuser herum, in eins darf man sogar hineingehen. Eine großartige Stimmung!



Später laufen wir noch ein bisschen durch den Fjord, bevor wir dann die Weiterreise nach Feda starten, wo wir schließlich gegen 16 Uhr heil und sichtlich beeindruckt ankommen.

Puh… ich bin jetzt wirklich platt! Unzählige Eindrücke und das schlechte Wetter ziehen mir wirklich durch Mark und Bein. Etwas später koche ich uns noch mexikanische Wraps mit „Chili sin Carne“, bevor wir den Abend mit etwas YouTube und Gesprächen zum Ende führen. Gegen 22 Uhr buche ich uns schließlich die Rückfahrt mit der Fähre zurück nach Hirtshals am kommenden Morgen. Dann mache ich meine Augen zu und schlafe sofort ein.

Vielen Dank für Deine Zeit!
Dein
Andy🍀