#Tag 2 – … oder: Papa, mir ist übel🤢
Guten Morgen, Ihr unfreundlichen „Oasen“-Camper! Der Eindruck vom Vorabend soll sich auch weiterhin verfestigen: Die Klientel hier auf dem Platz ist offenbar sehr eigen – zumindest wohl heute! Im Verlauf des Vormittags bin ich nur einmal zurückgegrüßt worden (von unserem direkten Stellplatz Nachbarn… gute Reise für Euch!), unser Hans wird beim „Gassigehen“ angesehen, als käme er vom Mond. Na ja, soll mir egal sein, in einer Stunde bin ich eh wieder weg. Ob ich noch einmal hierherkomme? Ich weiß es nicht. Der Platz ist schön gelegen, das war es aber auch für mich. Ich habe wieder gemerkt, dass ich eben doch nicht der normale Camper bin. Aber im Winter ist es schwer Alternativen zu finden, für autarkes Stehen passt mein Strom-Setup noch nicht und die kaputte Standheizung zwingt mich gerade dazu, hier stehen zu müssen. Aber das werde ich wohl über den nächsten Sommer in Angriff nehmen.


Also duschen wir, frühstücken in Ruhe, Jakob fährt mit seinem ferngesteuerten Auto noch einmal über den Platz, was wieder böse Blicke aus den Dinetten (gibt es die Mehrzahl überhaupt?) der um uns herumstehenden Weißwaren von allen Seiten provoziert (es ist ein langsamer Gelände-Jeep, der kaum Geräusche macht, aber Kinder sind wohl – im Gegensatz zu Hunden – hier zu dieser Jahreszeit nicht gerne gesehen). Gegen 11 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Hirtshals.

Die Fahrt ist gewohnt ruhig und wir kommen gegen 16 Uhr ganz entspannt in Hirtshals an. Dort holen wir uns noch eine Kleinigkeit im Supermarkt und warten die verbleibende Zeit am Leuchtturm auf den Check-in für unsere Fähre nach Bergen. Das Wetter bleibt schlecht, aber der Regen und der Nebel verleihen dem Leuchtturm einen ganz besonderen Charme, finde ich.

Die Fähre geht um 19:15 Uhr, also müssen wir eine Stunde vorher am Check-in-Schalter sein. Und diesmal kenne ich ja den Weg (aber ich habe entdeckt: Die Fjordline hat zumindest für Hirtshals eine neue Grafik eingefügt, damit man das Auto-Terminal besser finden kann).
Typischer Alman wie ich nun einmal bin, fahre ich überpünktlich los – aber ich war nicht der Einzige: Gegen 17:50 Uhr waren drei Schlangen an den Schaltern bereits gefüllt😂
Aber auch hier: Lustige Menschen – überall! In der linken Schlange macht eine Familie im Teilintegrierten „Brotzeit“ und merkt nicht, dass der Check-in bereits begonnen hat… hinter dem besagten Wohnmobil eine lange Schlange mit hupenden Autos… aber die hören es nicht und essen einfach ihre Stullen weiter😂. Dazwischen dann immer Autos, die permanent in die „schnellere“ Abfertigungsschlange wechseln wollen. Unfassbar! Aber auch das schaffen wir und stehen gegen 19 Uhr endlich auf dem richtigen Deck des Schiffes – mindestens drei Wagenlängen vor den Dränglern von vorhin😉.

Wir suchen unsere Kabine – und finden sie sehr schnell. Sie ist klein, aber für die paar Stunden passt das schon. Wir entscheiden uns, zur Feier des Tages das Buffet im Bordrestaurant aufzusuchen. Danach geht es noch einmal kurz an Deck, bevor wir uns zurückziehen.

Womit ich gar nicht gerechnet habe: Jakob wird seekrank! Der arme😔 Wenn ich an alles gedacht habe, daran nicht! Er schlägt sich tapfer und schläft schon um 21 Uhr ein. Ich liege noch bis kurz nach Mitternacht wach, werde dann aber auch schon wieder ein paar Minuten später von einer Durchsage geweckt. Na, das kann ja was werden.
Vielen Dank für Deine Zeit!
Dein
Andy🍀