#Van-Ausbau

Endlich wird es wieder warm!

Ich tausche meine Standheizung selber aus!

Wenn Du meinen Blog verfolgst, kennst Du das Dilemma um meine Standheizung bereits. Der Renault hatte schon vom Vorbesitzer eine verbaut, die ich übernommen habe. Ich habe dann bei meinem Ausbau die Luftverteilung im Innenraum geändert, die Heizung selbst habe ich aber nicht mehr angepackt.

In der Ausbauphase zwischen November 2023 und März 2024 hat sie auch gute Dienste geleistet. Wir waren dann Ende März auch einmal in den Niederlanden, wo wir sie eine Nacht im Einsatz hatten.

Ostern 2024 ging es dann mit Paul ins Chiemgau. Erste Nacht: E03🤯 Und bei einer Außentemperatur von -1 Grad Celsius blieb die Heizung kalt🙄 Zum Glück hatten wir einen Heizlüfter dabei und hingen am Landstrom, weil wir auf einem Campingplatz waren. 

Ich finde heraus, dass „E03“ wohl die Glühkerze sein soll. Ich frage in diversen Werkstätten an, ob man mir die Glühkerze tauschen könnte… drei haben abgesagt, eine Werkstatt wollte 450,- Euro dafür – plus Ersatzteile. Okay… das ist erst einmal keine Lösung. Durch die diversen anstehenden Reparaturen schiebe ich die Standheizung immer weiter nach hinten. 

Im Oktober kam dann die Reise nach Norwegen. Der Wettergott war uns wohlgesonnen, und nachts war es eigentlich nie viel kälter als 7 Grad Celsius. Und dann kam „Norwegen Weihnachten 2024“. Wir hangeln uns von Campingplatz zu Campingplatz und von Landstrom zu Landstrom, bekommen so die Woche gut hin. Schliesslich reißt mir auf der Rückreise die halbe Standheizung unterhalb des Busses weg – Dieselpumpe, Dieselleitung und Stromzufuhr baumeln mehrere Kilometer über dem Asphalt. Auf einem Parkplatz kam meine Not-OP mit Kabelbindern, und wir kommen doch noch nach Hause. 

Der Diesel tropft fröhlich aus dem Miniloch im Schlauch (in zwei Tagen komme ich auf fast 3 Liter, die in den Eimer fließen). Also muss ich da wohl doch schnellstmöglich dran! Und hier startet die eigentliche Geschichte😅

Ich bekomme relativ zügig einen Termin in meiner neuen Werkstatt, die mir erst einmal das Leck reparieren soll. Ein Blick unter Hans offenbart selbst mir als Laien, was da passiert ist: Da ist alles durch die Witterung über die Jahre weggemoddert. Der Auspuff ist nahezu komplett weggerostet, die Pumpe durch den Sturz kaputt, das Kabel abgerissen, die Frischluftzufuhr ist auch komplett durch und vergammelt. Na ja…

In der Werkstatt entfernen sie mir professionell die defekten Teile und trennen die Dieselleitung von der Heizung. Das muss erst einmal reichen. 

Ich hatte mir vor Norwegen ja so eine Notheizung im Koffer gekauft, die ich jetzt erst einmal ausprobieren wollte. Die Idee ist einfach: Heizung hinstellen, Rohr durchs Fenster, Auto warm! Fertig!

Das funktioniert auch gut, aber… man muss – egal bei welchem Wetter – erst einmal den Koffer aufbauen, alles verdrahten, verkabeln, Rohre dran machen. Mich hat das schon beim Testlauf im eigenen Carport genervt. Zur „Not“ kann man das machen, aber auf Dauer macht das keinen Sinn, befürchte ich. Also muss ich mich doch wieder mit der Standheizung auseinandersetzen. 

Ich hole mir erneut Angebote für einen Tausch ein: Diese gehen diesmal von 650,- Euro ohne Technik bis hin zu 1.800,- Euro mit neuer Heizung. Ist mir leider aktuell alles zu teuer. Also schaue ich mir den Kram jetzt einmal selbst an. So schwer kann das ja nicht sein, oder?

Die erste Hürde: Der Bus ist einfach zu tief. Ich komme gerade so mit dem Kopf und dem Oberkörper unter den Rand, aber viel Platz ist da nicht mehr. Ideal für einen Menschen mit Platzangst🤷🏼‍♂️😂 Aber ich versuche es immer und immer wieder und verliere so langsam die Panik, wenn ich den Kopf unter das Auto stecke. Ich schaue mir genau an, was da unten so alles passiert… wo die Kabel, wo die Dieselleitung hingeht. Alles klar!

Schritt Nummer 1: Die alte Heizung muss runter! Dann kann ich sehen, was da verbaut wurde und weiterschauen. 

Bei der Demontage bröselt mir so ziemlich alles entgegen: Rostige Brocken, Steine, Kies, Sand – ich sehe in meinem Gesicht, wo der Bus die letzten vier Jahre gewesen sein muss😅 Die Schrauben sind alle fest gerostet. Nach einiger Mühe bekomme ich aber alle ab und verstehe so langsam die Konstruktion des verbauten Kastens, der die Standheizung schützt. 

Ich reinige den Unterboden an der Montagestelle, entroste alle wichtigen Teile und streiche alles mit Rostschutzfarbe. 

Danach geht es ans Eingemachte. Die defekten Einzelteile kosten in der Summe mehr als eine komplett neue Heizung🤯. Schließlich suche ich auf Amazon eine Heizung, die mit meiner identisch sein könnte. Dabei erinnere ich mich an den Satz eines Bekannten: „Eh alles der gleiche Mist aus China“. Ich finde eine Heizung von Vevor, die auf den Fotos meiner Heizung sehr nahekommt. Die bestelle ich!

Denn: Ich würde gerne die vorhandenen und installierten Kabel verwenden. Ein Vergleich der Anschlüsse der neuen mit der alten Anlage zeigt mir: Glück gehabt! ‚Ist wirklich identisch😅

Ich repariere die alte Montageplatte (die neue ist leider zu groß), entroste auch hier alles und streiche sie mit schwarzer Rostfarbe. Danach montiere ich die neue Anlage auf den Kasten. 

Die folgenden Tage befasse ich mich viel mit solchen Anlagen, schaue mir Installationsvideos an, die mir sehr weiterhelfen. Und so langsam bekomme ich einen Plan von der ganzen Geschichte. 

Gestern habe ich dann alles unter dem Auto verbaut und eingepasst, auch die Dieselleitung konnte ich erfolgreich mit dem Gerät verbinden. Allerdings habe ich mich zu einer neuen Verkabelung entschieden. Ich lege das Kabel nach innen und betreibe die Heizung ab sofort mit der Powerstation und einem Netzteil. Dann habe ich die Anlage von der Starterbatterie weg, und das Bedienteil ist im Wohnraum. 

Um es kurz zu machen: Es hat geklappt! Ich habe viel geflucht, mir oft wehgetan, aber letztendlich habe ich es geschafft! Die Heizung wurde heute Morgen zum ersten Mal getestet und funktioniert tadellos! Der nächste Trip mit Kälte kann also kommen😅

Melde Dich gerne, wenn Du Fragen zu dem Thema hast!

Danke für Deine Zeit!

Dein
Andy🍀

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