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Gestatten: Mein Name ist Hans! – Herbsttour 2024

#Tag 3 – Von Namen, verschobenen Leuchttürmen und sonnigen Campingplätzen☀️

Die Nacht war unfassbar ruhig. Gefühlt fuhr kein Auto an unserem Parkplatz vorbei. Meine innere Uhr ist aber noch auf „Alltag“ getrimmt und weckt mich pünktlich um 5 Uhr. Bis 6 Uhr zwinge ich mich stillzuhalten, aber dann quäle ich mich doch aus dem Bett und mache mir meinen ersten, richtigen Kaffee, den ich gleich vor dem Auto genießen möchte.

Paul schläft noch tief und fest. Mein „Zweiraum-Konzept“ im Bus scheint aufzugehen. Ich habe seinen Schlafbereich mit zwei kleinen Vorhängen abgekapselt. So kann ich im mittleren Bereich des Busses mein Ding machen, ohne ihn riesig zu stören. Ich überlege mir schon einmal, was wir an diesem Tag machen. Eigentlich möchte ich zum „nördlichsten Punkt Dänemarks“ – dahin, wo Nord- und Ostsee aufeinandertreffen! Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht realisiere: Wir könnten da quasi vom Leuchtturm aus hinlaufen, aber irgendwie checke ich das gerade nicht und mein Kopf legt diesen Ort weiter runter an der Küste entlang🤦🏼‍♂️. Also schaue ich, wie weit es bis zum Rubjerg Knude Fyr ist, der schon seit Jahren ganz oben auf meiner „Bucket List“ steht und suche zeitgleich einen Campingplatz in Hirtshals, weil ich Abends unbedingt duschen möchte und wir vielleicht am nächsten Tag die Fähre nach Norwegen nehmen könnten, wenn das Wetter mitspielt. Vorher gibt es aber Frühstück!

Ich gönne mir einen letzten Kaffee am Strand (der wirklich 10 Meter vom Auto entfernt beginnt), und dann geht die Reise los in Richtung Hirtshals!

Ach ja… hatte ich schon erzählt, dass der „Bus“ jetzt einen Namen hat? Paul und ich haben gestern auf der langen Fahrt nach Skagen überlegt, dass der „Bus“ nicht mehr „Bus“ heißen soll. Eigentlich fand ich Zottl schön, aber den gibt es ja schon sehr präsent auf YouTube. Am Abend haben wir uns dann Vorschläge von ChatGPT machen lassen, die uns aber auch nicht gefallen haben, bis Paul irgendwann auf „Hans“ kam! Warum Hans? Nun ja… meine Kinder fahren seit sieben Jahren jeden Morgen und jeden Mittag mit dem Schulbus in die Schule. Und der Busfahrer heißt … Hans! Er ist der beste Busfahrer der Welt und kutschiert meine Jungs von Anfang an sicher und zuverlässig bei jedem Wetter durch die Gegend! Somit war ich auch schnell dabei: Unser Bus heißt jetzt Hans!

Nach einer relativ kurzen Fahrt kommen wir am Parkplatz des Leuchtturms an. Es ist zwar Nebensaison, aber es hat mich dann doch überrascht, wie viele Leute schon morgens um 10 Uhr hier am Start sind. Dazu kommt noch der Lärm eines Hubschraubers, der im 20 Minuten-Takt Touristen über den Leuchtturm und die dazugehörigen Klippen fliegt. Der Rest pilgert mit oder ohne Kinderwagen bzw. Hund zu Fuß in Richtung der Attraktion. Aber egal… wir wollen den Leuchtturm nun schon seit einigen Jahren besuchen, jetzt laufen wir eben auch hin!

Was soll ich sagen? Es war voll! Uns waren es wirklich zu viele Menschen. Fotos konnte man auch nicht wirklich in Ruhe machen, und durchs Treppenhaus ist man auch nicht gekommen, weil Massen hoch und andere Massen runtergelaufen sind. Schon relativ schnell entscheiden wir: Reicht jetzt auch wieder und wir laufen zurück zu Hans

So… und jetzt kam der Moment, wo ich feststelle, dass der „nördlichste Punkt Dänemarks“ einfach direkt vor unserem gestrigen Schlafplatz war. Mann, Mann, Mann…🤦🏼‍♂️

Wir entscheiden uns nun direkt nach Hirtshals und auf den morgens gebuchten Campingplatz zu fahren. Der Platz macht einen guten Eindruck auf mich, die Dame von der Rezeption war super freundlich und hat sogar Deutsch gesprochen. Wir fahren auf unseren Stellplatz in der ersten Reihe vor den Klippen und stehen da mit anderen Campern, die vielleicht auch alle morgen nach Norwegen möchten. Man weiß es nicht. Ich unterhalte mich kurz mit unserem netten Nachbarn aus Hessen, bevor wir dann doch einmal ins Zentrum von Hirtshals laufen. Die Sonne scheint zum Glück auch wieder. 

Der Hafen ist nett, es gibt auch einige Restaurants, aber so wirklich ins Auge springt uns nichts. Ich hätte total Bock auf „Fish & Chips“, Paul ist aber so „mittel begeistert“. Also ziehen wir langsam wieder in Richtung Campingplatz zurück, wo ich für uns dann doch selber Nudeln mit Pilzen koche, bevor ich mich noch ein paar Minuten in die Sonne setze. 

Heute bekommen wir unseren zweiten Abend mit Sonnenuntergang präsentiert. Wir fotografieren beide, was das Zeug hält, und genießen den Anblick des untergehenden Feuerballs. Ein ganz besonderer Moment für mich… da stehe ich jetzt mit meinem Sohn, der schon so erwachsen geworden ist. Und plötzlich habe ich 1.000 Bilder im Kopf, wie er so auf seinem Bobbycar auf der Straße herumgefahren ist, wie ich ihn immer morgens zur Grundschule gebracht habe, oder an Lego Konstruktionen, die er sich fast täglich ausgedacht hat. Paul ist groß geworden! Und ich irgendwie alt😞

Als die Sonne weg war, wurde es direkt kalt. Also zurück zu Hans und „ab auf die Couch“ bzw. auf die Matratzen. Wir machen uns einen gemütlichen Fernsehabend, gehen noch einmal duschen, und ich buche die Fähre für den kommenden Morgen. Mann, bin ich aufgeregt! Ich bin noch nie mit der Fähre gefahren und hoffe, dass alles klappt. Hans wird’s schon richten. 

Danke für Deine Zeit!

Dein
Andy🍀

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